Stationen Oberstedter Geschichte

Quellen: siehe unten und Impressum

Webseite des Geschichts- und Kulturkreis Oberstedten e.V. :
>> www.geschichts-und-kulturkreis.de

Jahre Oberstedten

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Urgeschichte
Bronzezeit
Kelten
10 v. Chr.
817
1180
1200
1229
1263
1272
1303
1361
1433
1492
1526
1622
1625
1715
1827
1866
1895
1909
1936
1937
1955
1960
1972
1977
2017
anno ???

Urgeschichte

[ Steinzeitfunde ] >>  Vor über 7000 Jahren in der Steinzeit gab es hier erste Siedlungstätigkeiten. Die Menschen stellten Steinwerkzeuge her, bauten Kulturpflanzen an und betrieben auch schon Viehzucht. In der Oberstedter Gemarkung wurden Siedlungsreste im Mittelstedter- und Niederstedter Feld sowie am Stedter Berg gefunden. Vom Acker am Stedter Berg,...
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Bronzezeit

[ Hügelgräber ] >>  Eine bronzene Dolchstabklinge ist der einzige Fund aus der frühen Bronzezeit auf Oberstedter Gebiet. In der mittleren Bronzezeit ab 1600 v. Chr. veränderte sich die übliche Bestattungsart und es wurden Hügelgräber aufgeschüttet und die Verstorbenen aufwändig mit Grabbeigaben aus ihrem Leben bestattet. Auf...
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Kelten

[ Eisenzeit ] >>  Als bessere Brennöfen mit höheren Temperaturen erfunden wurden, konnte man Gegenstände und Waffen aus Eisen herstellen. In der Hallstatt- und Latènezeit entstanden auch auf dem Gebiet von Oberstedten große Siedlungen mit Wehranlagen. Von der Goldgrube auf Oberstedter Gebiet bis zum Altkönig zog sich die...
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10 v. Chr.

[ Erste Römer ] >>  Im Jahr 10 v. Chr. befand sich erstmalig ein römisches Heer auf dem Gebiet des heutigen Oberstedten. Es zog von Mainz aus durch das Taunusvorland und die Wetterau, um weiter im Norden gegen die Chatten zu kämpfen. Aber erst im letzten...
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817

[ Ersterwähnung von Stedten ] >>  Aus dem Jahr 817 stammt die erste gesicherte urkundliche Erwähnung des Namens von Stedten, damals "Steti". Die Urkunde stellte Kaiser Ludwig der Fromme aus, als er Teile seines Besitztums an das Kloster Fulda verschenkte und dafür zwei Dörfer erhielt,...
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1180

[ Wortwin von Steden ] >>  Aus der Zeit zwischen 1180 und 1185 stammt eine Urkunde, in der erstmals von "Wortwin von Homburg" die Rede ist, der in anderen Urkunden auch "Wortwin von Steden" genannt wird. Ihm gehörten zahlreiche Ländereinen in der Gegend. Er soll...
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1200

[ Spätromanische Grabplatte ] >>  Um 1200 wurde die Grabplatte hergestellt, die 1971 bei einer Renovierung der Kirche wiederentdeckt und erstmals belegt werden konnte. Aber erst bei einer weiteren Kirchenrenovierung konnte sie 1987 geborgen werden. Da sie jahrhundertelang als Türschwelle zum Chor benutzt worden war, ist sie...
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1229

[ Kirche ] >>  Erste schriftliche Erwähnung einer Kirche in Oberstedten in einer Urkunde, die im Zusammenhang mit einem Mühlenverkauf ausgestellt wurde. Die Abtei in Ilbenstadt besaß zu dieser Zeit ein Patronatsrecht über die Kirche in Oberstedten. Die Kirchen in Homburg und Niederstedten waren damals Filialen...
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1263

[ Niederstedten ] >>  Erstmalige Erwähnung des Dorfes Niederstedten als "Niederstetten" in Urkunden. Es war eines der drei Stedter Dörfer Nieder-, Mittel- und Oberstedten. Niederstedten wurde ab 1587 als Dorf aufgegeben. Es lag auf einem Gebiet, das heute zur Bad Homburger Gemarkung gehört. Durch das Gebiet von Niederstedten floss...
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1272

[ Oberstedten ] >>  Erste urkundliche Erwähnung des Namens Oberstedten als eines der drei Stedter Dörfer Oberstedten, Mittelstedten und Niederstedten. Während Mittelstedten und Niederstedten seit Jahrhunderten schon nicht mehr bestehen, hat sich Oberstedten als letztes der drei Stedter Dörfer bis heute prächtig entwickelt.
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1303

[ Mittelstedten ] >>  Erste Erwähnung von Mittelstedten in schriftlichen Quellen. Wie Niederstedten wird auch Mittelstedten als Dorf aufgegeben, allerdings schon früher um 1420. Heute zeugen noch die Gemarkungen "Mittelstedter Feld" und die alte Mittelstedter Gerichtslinde vom ehemaligen Dorf. Die Gerichtslinde im Mittelstedter Feld soll mindestens 400...
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1361

[ Eigenständige Pfarrei ] >> Als Oberstedten im Jahr 1361 eine eigenständige Pfarrei wird, hat es als Dorf schon einen besonderen Status, denn zur Pfarrei Oberstedten gehörte auch Homburg.
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1433

[ Oberstedten und Burg Hohenberg an Eppstein ] >> Gottfried III. von Eppstein wird Besitzer der Burg Hohenberg (Homburg) und von Oberstedten, dessen Schicksal von nun an stark mit Homburg verbunden ist. Das Dorf gehört ab 1622 zur Landgrafenschaft Hessen-Homburg. Erst ab 1866 hat Oberstedten wie Oberursel den preußischen König als...
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1492

[ Erste Wassermühle in Oberstedten ] >>   Eine "herrschaftliche Mühle zu Oberstedten im Gericht daselbsten an der Kirche gelegen" wird 1492 in Papieren erwähnt, die eine Übertragung der Mühle von Graf Philipp von Hanau an Henchin von Mollern regeln. Diese "Mühle im Gericht" stand neben der Kirche (Kirchstraße...
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1526

[ Oberstedten wird evangelisch ] >>  Im Jahre 1517 fand Martin Luthers Reformation statt. Neun Jahre später wird in Oberstedten 1526 die evangelische Lehre eingeführt, wie auch in den übrigen Orten des Amtes Homburg. Die Reformation verlief in Oberstedten friedlich. Durch den Beschluss des Landgrafs Philipp vom 26.10.1526, auf...
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1622

[ Plünderung im Dreißigjährigen Krieg ] >>  Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Religionskrieg, in dem sich auf Reichsebene Konflikte zwischen Kaiser und Katholiken einerseits und der Protestantischen Union andererseits entluden und der sich bald auf die europäische Ebene verbreiterte. Zeitweise kämpften auch Katholiken gegeneinander. Da Oberstedten zentral...
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1625

[ Schlosswasserleitung von Oberstedten zum Homburger Schloss ] >> Im Jahr 1625 wurde ein Seitenarm des Kalten Wassers, der Sangenborn, durch Ziehen von Gräben gefasst und als Leitungssystem zuerst aus Holzröhren und später aus Bleiröhren bis zum Homburger Schloss geführt. Damit wurde das Schloss mit bestem Oberstedter Wasser...
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1715

[ Kirchenneubau ] >>  Von 1706 bis 1715 wurde eine neue Kirche gebaut, die bis heute im alten Ortskern von Oberstedten als evangelische Sankt-Nikolaus-Kirche besteht und noch immer aus der Bebauung deutlich herausragt. Der Landgraf hatte den Neubau und eine Kollekte in allen Orten des Amtes...
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1827

[ Schulbau ] >>  Neben der evangelischen Kirche wird ein Schulhaus gebaut. Im Jahr 1901 erfolgt ein Umbau. In die Volksschule gehen die Oberstedter Kinder bis 1966, danach in die neue Grundschule . Das Schulhaus dient dann bis zur Eingemeindung 1972 als Rathaus. Später beherbergt es...
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1866

[ Oberstedten gehört zum Königreich Preußen ] >>  Der letzte Landgraf Ferdinand Heinrich Friedrich von Hessen-Homburg starb 1866, deshalb wurde Oberstedten im selben Jahr ein Teil des Großherzogtums Hessen. Im Deutschen Krieg von 1866 hatte aber das Großherzogtum Hessen auf der Seite des Deutschen Bundes unter der...
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1895

[ Einwohnerzahl über 1000 ] >>  Im Jahr 1895 zählt Oberstedten erstmals über 1000 Einwohner. Nach der starken Dezimierung durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest im Jahr 1635 auf nur 35 Einwohner, stieg die Zahl ständig. Im 20. Jahrhundert vervierfachte sich die Einwohnerzahl. Besonders nach dem 2....
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1909

[ Bau des Jüdischen Genesungsheims ] >>  Nicht weit vom Gotischen Haus, zu dem damals noch eine Straßenbahnlinie von Bad Homburg aus fuhr, wurde von 1909 bis 1910 das Jüdische Genesungsheim der Eduard und Adelheid Kann-Stiftung gebaut. Es nahm in den Sommermonaten jüdische Kurgäste auf....
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1936

[ Einrichtung des Reichssiedlungshofs ]  >>  Am Rande der Oberstedter Gemarkung im Gebiet Eichwäldchen/Camp King liegen noch heute einige Gebäude des ehemaligen Reichssiedlungshofes, die auch zu den Kulturdenkmälern zählen. Der Reichssiedlungshof wurde seit 1936 von den Nazis als "Gausiedlerschule" erstellt, die beispielhafte Forschungs- und Siedlungsarbeit betreiben sollte, wie sie sich die...
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1937

[ Verleihung des Wappens ] >>  Am 9.12.1937 wurde der Gemeinde Oberstedten ein Wappen durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau Philipp Prinz von Hessen verliehen. Das Wappen ging zurück auf ein Gerichtssiegel von 1722, das ein von Palmwedeln eingefasstes Hufeisen zeigt. Das verliehene Wappen zeigt zwei Merkmale:...
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1955

[ Umbau der Kirche ] >>  Von 1954 bis 1955 erfolgte eine Renovierung der evangelischen Kirche mit Umbau und Erweiterung. Der Turm in der heutigen Größe, der Kirchsaal, zwei Gruppenräume und die Empore mit einer neuen Orgel entstanden dabei. Die außergewöhnlich gute Akustik im Kirchenraum wird bis...
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1960

[ Wieder selbstständige katholische Kirchengemeinde ]  >> Durch Zuzüge nach dem Zweiten Weltkrieg aus katholisch geprägten Ostgebieten und durch Zuzüge aus der Region in den folgenden Jahren in die Neubaugebiete nahm die Zahl der katholischen Bürger in Oberstedten zu. Während Homburg im Mittelalter zur Kirchengemeinde Oberstedten...
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1972

[ Eingemeindung nach Oberursel ] >> Am 1. April 1972 verlor Oberstedten seine Selbstständigkeit. Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurde das Dorf nach Oberursel eingemeindet. Diese politische Entscheidung stieß auf Unmut bei Teilen der Oberstedter Bevölkerung, weil der Ort schon seit Jahrhunderten eine starke Bindung an...
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1977

[ Letzte Mühle stellt Betrieb ein ]  >>  Von den 12 Mühlen in Oberstedten wurden hauptsächlich Papier und Pappdeckel produziert. Eine dieser Mühlen war die Fischers Mühle. Sie wurde 1835 zwischen der Hardertsmühle und der Zinßschen Mühle als Mahlmühle erbaut. Zwischen den ersten Besitzern und den...
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2017

[ 1200-Jahr-Feier ] Zur Erinnerung an die urkundliche Ersterwähnung im Jahr 817 gibt es in Oberstedten verschiedene Feierlichkeiten. Quelle: >> http://www.vereinsring-oberstedten.de/ Juni 10.-11.6., Schützenverein: Jubiliäumsscheibenschießen 17.6., 10:00 Uhr: “Historische Stedter Mühlenwanderung", Wanderclub & Geschichts- und Kulturverein, Treffpunkt Tante Anna 18.6., Gaststätte zum Bojo: Apfelweinverkostung und...
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anno ???

Weitere Ereignisse aus der Geschichte Oberstedtens werden ergänzt.
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Historischer Spaziergang durch Oberstedten

Kulturdenkmal Evangelische Kirche von 1715

Sankt Nikolaus Kirche, gebaut von 1706 bis 1715.  >> zur Tour

Kulturdenkmal Ehrenmal von 1876

Denkmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71.  >> zur Tour

Kulturdenkmal altes Wohnhaus

Zweistöckiges Fachwerkwohnhaus an der Kirche aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.  >> zur Tour

Kulturdenkmal Wohnhaus Hofreite

Wohnhaus einer alten Hofreite, gebaut um 1700.  >> zur Tour

Kulturdenkmal altes Fachwerkhaus

Zweigeschossiges Fachwerkhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert, typische giebelständige Bebauung früher in der Hauptstraße.  >> zur Tour 

Kulturdenkmal alte Scheune Zins'sche Mühle, 1796

Alte Fachwerkscheune als Rest der Zins’schen Mühle aus 1796, einer Papier- und Pappdeckelmühle, 4. Mühle der ehemals 12 Mühlen am Dornbach. >> zur Tour

Reichssiedlungshof, ab 1938

Reichssiedlungshof, seit 1938, später „Durchgangslager Luft / Dulag“ (Gefangenenlager für alliierte Kriegsgefangene), nach dem Krieg als „Camp King“ durch die amerikanischen Streitkräfte genutzt.  >> zur Tour

Jüdisches Genesungsheim von 1909/10

Jüdisches Genesungsheim der Kann-Stiftung, 1935 und 1938 durch die Nazis demoliert, seit 1957 Reformhaus-Fach-Akademie.  >> Info

Alte Schule von 1827

Schulbau von 1827, umgebaut 1901, ab 1966 als Rathaus genutzt, später z.B. für Vereine und den Ortsbeirat.

Hölschers Mühle

Pappdeckelmühle von 1848, Produktion bis 1971, der „Stedter Mühlenbrunnen“ in der Ortsmitte ist aus Teilen ihres Kollergangs.

Hardertsmühle

Pappdeckelmühle von 1835, größtes oberschlächtiges Mühlrad Süddeutschlands, Mühlenbetrieb bis 1940, bekannte Gaststätte und heute Hotel.

Fischers Mühle

Von 1835, ursprünglich Mahlmühle, Umrüstung zur Pappdeckelmühle 1860, Produktion von Pappe als letzte Mühle bis 1977.

Zinß'sche Mühle

Papiermühle von 1796, später Pappdeckelmühle, ab 1885 Forsthaus, heute noch vorhandene Scheune gehört zu den Kulturdenkmälern Oberstedtens.
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Krießlers Mühle

Eventuell auf Resten eines Vorgängerbaus erreichtet, Baujahr unklar, eventuell Ende 18. Jh./1799, Papier-/Pappdeckelmühle, Produktion 1937 eingestellt, später Kinderheim, Kurheim, Gärtnerei bis 1996.

Neumanns Mühle

Pappdeckel-/Papiermühle von etwa 1713, Produktion in den 1960er-Jahren eingestellt.

Spelzmühle

Anfänge unklar, Mahlmühle seit 1735, Abriss 1983, danach auf dem Gelände Bau einer Wohnanlage.

Mühle im Gericht

Älteste bekannte Mühle in Oberstedten, mindestens seit 1492 existiert hier eine Mahlmühle, Einstellung des Mühlenbetriebs 1925.

Mühle am Teich

Auch „Untermühle“ genannt, Anlage eines „herrschaftlichen Teichs“ in Oberstedten 1580, Baujahr der Mahlmühle unklar, 1860 bis 1888 Wollspinnerei, Trockenlegung des Teichs schon 1833.

Rentmeistermühle

Walk- und kleine Mahlmühle aus der zweiten Hälfte des 18. Jh., später Pappenmühle, Betrieb bis 1968.

Kräutermühle

Walkmühle, etwa Ende 18. Jh., ab 1874 Produktion von Pappdeckeln bis 1976, Pappdeckelmaschinen stehen heute im Vortaunusmuseum in Oberursel.

Proeckenmühle

Pulvermühle, Konzession ab 1708, ab 1758 Mahlmühle und Fruchtmühle,  Mahlbetrieb Anfang 1920er-Jahre eingestellt.

Die Spotlights auf Oberstedter Geschichte sind nicht nach wissenschaftlichen Kriterien aufbereitet, sondern kurze Zusammenfassungen aus geschichtlichen Büchern und Websites. Sie sollen lediglich motivieren, sich mit Geschichte aktiv mit Fahrrad und zu Fuß zu befassen.
Sie können auch für Eltern die Informationsgrundlage sein, Kinder schon früh an die Geschichte ihrer Heimat heranzuführen.
(„Oberstedter Geschichte er-fahren und er-laufen“)

Tiefergehende Literatur: „Oberstedten – Eine Ortsgeschichte“, Geschichts- und Kulturkreis Oberstedten e.V., bearbeitet von A. Baeumert, Verlag Waldemar Kramer
weiter Quellen siehe Impressum.
Historische Vorträge:
>> „Geschichts- und Kulturkreis Oberstedten e.V“
>> „Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberursel“
Museum:
>> „Vortaunusmuseum Oberursel“, Oberursel, Marktplatz 1