[ Eingemeindung nach Oberursel ] >> Am 1. April 1972 verlor Oberstedten seine Selbstständigkeit. Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurde das Dorf nach Oberursel eingemeindet. Diese politische Entscheidung stieß auf Unmut bei Teilen der Oberstedter Bevölkerung, weil der Ort schon seit Jahrhunderten eine starke Bindung an Homburg hatte. Aus historischer Sicht hätte das Dorf eher nach Bad Homburg eingemeindet werden müssen (Wortwin von Steeden als Bauherr der Burg Hohenberg, dem Vorgänger von Burg und Schloss in Homburg; Oberstedten war eigenständige Pfarrei seit 1361, zu der auch Homburg gehörte; Verkauf an unterschiedliche Lehnsherren immer im Zusammenhang mit Homburg; Zugehörigkeit zur Landgrafschaft Hessen-Homburg ab 1622; Gerichtlich-historische Bindungen zwischen Oberstedten und Homburg; das Wasser im Homburger Schloss kommt seit 1625 über die „Schlosswasserleitung“ aus Oberstedten usw.)
Der Bürgermeister Hans Mess trat vor der Eingemeindung nach Oberursel zurück. Mit der Stadt Oberursel wurde ein Eingemeindungsvertrag geschlossen, in dem die Stadt Leistungen und Investitionen versprach, deren Verwirklichung noch nicht abgeschlossen ist. Bis heute gibt es eine gewisse Bindung von Teilen der Oberstedter Bevölkerung an Bad Homburg, nicht nur wegen der Bad Homburger telefonischen Vorwahl, sondern auch wegen Einkaufsgewohnheiten und der Schulwahl. Aber in vier Jahrzehnten haben sich alle an die Zugehörigkeit zu Oberursel gewöhnt und sind stolze Oberurseler.
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