[ Oberstedten gehört zum Königreich Preußen ] >> Der letzte Landgraf Ferdinand Heinrich Friedrich von Hessen-Homburg starb 1866, deshalb wurde Oberstedten im selben Jahr ein Teil des Großherzogtums Hessen. Im Deutschen Krieg von 1866 hatte aber das Großherzogtum Hessen auf der Seite des Deutschen Bundes unter der Führung Österreichs gegen das Königreich Preußen gekämpft. Preußen gewann den Deutschen Krieg, weshalb die ehemalige Landgrafschaft Hessen-Homburg und auch Oberstedten ab September des Jahres 1866 zum Königreich Preußen gehörten.
Mit den Preußen kamen auch eine Aufwertung der schulischen Bildung und das dreigliedrige Schulsystem. Vorgaben von 1854 legten das Bildungsangebot in der „Schule der Untertanen“ fest. Die Volksschule sollte danach grundlegende Kenntnisse wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Naturkunde und christliche Wertvorstellungen vermitteln und acht Jahre dauern. Immerhin erreichte man 1871 eine durchschnittliche preußische Schulbesuchsquote 92 Prozent. Ein Lehrer musste sich mit bis zu 80 Schüler herumplagen zu Diensten in der Gemeinde oder Kirche verpflichtet. Ansehen und Einkommen von Volksschullehrern stieg. Aber erst mehr als 30 Jahr später wurden einheitliche Gehälter festgelegt. Bis dahin erfolgte in Oberstedten die Lehrerbezahlung nur teilweise geldlich, ansonsten durch Naturalien, einer Wohnung oder durch verringerte Miete.
Die Oberstedter Schule, wie wir sie heute noch in der Kirchstraße finden, war schon 1827 gebaut worden. Im Jahr 1901 wurde sie umgebaut, war zeitweise Rathaus von Oberstedten und wird heute noch von Vereinen und dem Ortsbeirat für seine Sitzungen genutzt.
Stichwortsuche: