[ Bau des Jüdischen Genesungsheims ] >>  Nicht weit vom Gotischen Haus, zu dem damals noch eine Straßenbahnlinie von Bad Homburg aus fuhr, wurde von 1909 bis 1910 das Jüdische Genesungsheim der Eduard und Adelheid Kann-Stiftung gebaut. Es nahm in den Sommermonaten jüdische Kurgäste auf. Später erfolgte der Betrieb wegen großer Nachfrage auch im Winter. Während des 1. Weltkriegs wurde das Genesungsheim als Reservelazarett zur Verfügung gestellt. Schon 1935 gab es erste Ausschreitungen von Nazis gegen das Haus, indem mit Steinen Scheiben eingeworfen und sogar Schüsse auf das Genesungsheim abgegeben wurden. Am 17. Mai 1938 soll zu Ausschreitungen gegen die Kurgäste gekommen sein, die aus dem Haus auf das freie Feld getrieben wurden. Daraufhin blieb das Heim ab 18. Mai 1938 geschlossen. 1939 übernahm das Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt das Haus. Bis zum Ende des Krieges diente es auch zeitweise als Altersheim für Frauen und über das Kriegsende hinaus als Kinderkrankenhaus und Tuberkulosestation bis 1954. Im Jahr 1958 kam das Heim wieder zurück in den Besitz der Kann-Stiftung, die es an die Stiftung Reform-Fachschule verkaufte. Die Stiftung wurde 1956 eingetragen und hatte sich als Fachakademie die Gesundheitsbildung und der Aus- und Weiterbildung für Reformhäuser zur Aufgabe gemacht. Das Haus wurde zwischenzeitlich auf dem Gelände erheblich erweitert und modernisiert. Auch inhaltlich hat sich die Fachakademie der Stiftung in den letzten Jahren aktualisiert und erneuert, verfolgt aber weiterhin ihren ursprünglichen Auftrag.

Weitere Informationen zur Geschichte des Hauses:
>> http://www.juedische-pflegegeschichte.de/index.php?dataId=104427867908003&id=131724555879435