[ Plünderung im Dreißigjährigen Krieg ] >> Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Religionskrieg, in dem sich auf Reichsebene Konflikte zwischen Kaiser und Katholiken einerseits und der Protestantischen Union andererseits entluden und der sich bald auf die europäische Ebene verbreiterte. Zeitweise kämpften auch Katholiken gegeneinander. Da Oberstedten zentral zwischen den verschiedenen Einflussgebieten lag, zogen im Verlauf des langen Krieges viele der herumziehenden Heere durch das Dorf. Dabei kam es immer wieder zu großer Not im Ort. Erpressung durch Heerführer, Schikanen durch verwahrloste Soldaten, Verelendung, Hunger und Mangel waren die Folgen. Von Brandschatzung und kompletter Verwüstung blieb Oberstedten zum Glück verschont, aber im Jahr 1622 wurde es geplündert. Um gegen die immer drohende Brandschatzung besser gewappnet zu sein, wurde 1634 erstmals eine Pflichtfeuerwehr im Ort gegründet.
In Zeiten des Krieges flüchteten viele Einwohner in Gebiete, die nicht so stark „verheert“ waren. Im Jahr 1635 starb von damals nur 72 Einwohnern die Hälfte auch noch an der Pest.
Der Ausschnitt aus dem alten Stich „Der Galgenbaum“ zeigt die Verrohung und das sinnlose Morden im Dreißigjährigen Krieg. Im Jahr 1648 wurde mit dem „Westfälischen Frieden“, der in Münster und Osnabrück nach jahrelangen Verhandlungen geschlossen wurde, der schreckliche Krieg endlich beendet.
In der Folgezeit nahm die Zahl der Einwohner in Oberstedten wieder stark zu. Vielleicht kehrten Einwohner zurück, die den Ort in der schlimmen Zeit des Dreißigjährigen Krieges in ungefährlichere Gegenden verlassen hatten, vielleicht kamen auch Zuwanderer in den Ort, um verwaiste Höfe zu übernehmen. Im Jahr 1760 hatte Oberstedten schon wieder 400 Einwohner.
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