Der Oberstedter Äppelpark
Seit mehr als 15 Jahren hat Oberstedten einen Äppelpark. Die kleine Wiesenfläche gegenüber dem REWE-Markt war ursprünglich mit Laubbäumchen bepflanzt worden, als der Ortseingang im Zusammenhang mit der Erstellung eines öffentlichen Parkplatzes neu gestaltet wurde. Die kleinen Ahörner und andere Laubbäumchen gingen aber bald ein. Oberstedter Politiker und der Vereinsring hatten die Idee, mit einem Äppelpark an die vielen Streuobstwiesen zu erinnern, die früher um ganz Oberstedten herum verteilt waren und bewirtschaftet wurden. Gleichzeitig sollte auch etwas für den Erhalt alter Apfelsorten getan werden. Die Idee wurde mit Hilfe vieler Spender und Kennern alter Apfelsorten schnell umgesetzt. Auf einem Findling erinnert eine Bronzetafel an die hilfsbereiten Spender.
Obwohl der kleine Park direkt an der Straße am Ortseingang gegenüber dem neuen REWE-Markt liegt, ist der Äppelpark nicht nur ein kleines ökologisches Refugium, sondern auch ein pädagogisch nutzbares Kleinod. Hier können Groß und Klein ein Gefühl für die Vielfalt der Natur und unser bestes und gesündestes Obst finden (Sprichwort: „One apple a Day keeps the doctor away“ – Ein Apfel am Tag erspart den Doktor).
Hier findet man fast 30 Apfelbäume. In der Mitte (Nr. 12) steht ein heute seltener Speierling, der kein Apfelbaum sondern eine Ebereschenart ist. Aber die kleinen birnenförmigen Früchte wurden immer schon gern dem Apfelwein zugesetzt, um ihn klarer und haltbarer zu machen und ihm geschmacklich den letzten Kick für echte Liebhaber des Äpplers zu geben.
Vor dem Äppelpark feiern Vertreter aus der Politik, den Vereinen und interessierte Bürger im Mai gerne das Apfelblütenfest mit Grillwürstchen und Getränken, wobei ein guter Apfelwein nicht fehlen darf. Manchmal werden im Äppelpark auch Baumschnittkurse für Hobbygärtner durchgeführt und dabei die Apfelbäume des Parks zurück geschnitten. Seit 2019 kümmert sich die >> Bürgerstiftung Oberstedten um den Äppelpark, organisiert den Rückschnitt der Bäume und keltert auch vor Ort die vielen Äpfel. Wer vorbeikommt und mithilft, bekommt auch allerbesten frischen Süßen, wenn er eine leere Flasche mitbringt. Allerdings kann nicht jeder die Apfelbäume einfach abernten. Die Äpfel können von denen verwertet werden, die den Äppelpark pflegen. Aber niemand hat etwas dagegen, wenn ein paar Äpfel probiert werden, die einen bei einem Besuch des Apfelparks im Herbst anlachen.
Neben Bänken zum Ausruhen findet man auch ein geschichtsträchtiges Originalstück der Berliner Mauer zum Gedenken an den Mauerfall am 9. November 1989 und die
Deutsche Einheit mit dem Ende des Kalten Krieges am 3. Oktober 1990 (vor Baum Nr. 25). Das Mauerfalldenkmal wurde zuletzt von Mitgliedern des Geschichts- und Kulturkreises Oberstedten gestaltet.
Auch der „Stedter Wetterstein“ wird gerne besucht, denn er bestimmt für den Betrachter zuverlässig das Stedter Wetter, zumindest das aktuelle (vor Baum Nr. 28).
Natürlich sind die besten Zeiten zum Besuch des Äppelparks Ende April bis Mitte Mai, wenn die Apfelbäume blühen oder im Herbst ab Mitte September, wenn die Bäume ihre Früchte tragen.
Bei einer Aktion von Vertretern der Bürgerstiftung und freiwilligen Helfern, die sich schon länger mit der Reaktivierung von alten Streuobstwiesen befassen, wurden zu dicht gepflanzte Bäume herausgenommen und ein „Kaiser Wilhelm“, der bisher auf der Fläche fehlte, neu gepflanzt. Abgebrochene Äste wurden entfernt und die krumm wachsende Quitte aufgerichtet und mit stabilen Baumpfählen fachgerecht befestigt. Am Schluss wurde noch der hervorragende neue Apfelwein getestet, der im Herbst aus Äpfeln des Äppelparks gekeltert worden war.
Am Samstag, 24.02.2024 um 9.30 Uhr führt die Bürgerstiftung Oberstedten unter der Leitung von Michael Planer wieder einen Obstbaum-Schnittkurs mit dem Fachberater Dieter Hoffmann (KGV Oberursel) als Experten durch, wenn sich genügend Teilnehmer melden. Apfelbäume werden in Form geschnitten. Dabei wird viel für weitere Schnittarbeiten gelernt. Berge an Schnittgut werden mit einem großen Traktor-Häcksler klein gehäckselt.
Die Aktion „Äpfel keltern am Äppelpark“, die 2019 bei herrlichem Wetter erstmals erfolgte, mehrmals im September und Anfang Oktober statt. Interessierte Oberstedter können beim Sammeln von Äpfeln helfen und dafür mit frischem Süßen nach Hause gehen.
Welche Apfelsorten wachsen im Äppelpark?
Die Karte und die Infoleiste unten helfen, Informationen über die alten Apfelsorten des Äppelparks zu bekommen.
Alte Apfelsorten im Oberstedter Apfelpark
Infos über die Bäume:
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